Alex Bähler

Unterschiede vom Deutsch in der Schweiz und dem Deutsch in Deutschland

12. Oktober 2025

In Deutschland werden die Dialekte aus der Schweiz ziemlich belächelt. Aber warum? Dann gibt es auch noch viele Deutsche, die das Schweizer Hochdeutsch als Schweizerdeutsch sehen, was natürlich auch Humbug ist. Die Gründe und Unterschiede möchte ich in diesem Artikel ein wenig klarstellen und auch aus einem Bericht herauslesen, wie es sich anfühlt, sich als Deutscher in ein Land mit Dialekt als Umgangssprache einzugliedern.

Zuerst einmal, warum wird der Dialekt in Deutschland eher herabwertend betrachtet? Der Grund ist nicht einfach herauszufinden, ausser man hat subjektive Antworten von Menschen aus Deutschland. Online findet man zum Glück solche Informationen zu diesem Thema:

Eine Journalistin für 20 Minuten, die aus Deutschland in die Schweiz gezogen ist, war von Dialekt zuerst geschockt. Sie dachte vorher, dass Schweizer auch Hochdeutsch aber nur mit einem starken Akzent rechnen – Komplett falsch natürlich. Vermutlich wurde dieser Gedanke auch davon gestärkt, dass der Dialekt in Deutschland eher eine Sache ist, die in das Land verbannt ist. Aber in der Schweiz gibt es den Dialekt halt auch in den grossen Städten, wie in ihrem Beispiel in Zürich.

Ihr Erlebnis hört aber nicht dort auf – Sie hat in ihr Hochdeutsch auch einige Helvetismen eingebaut, und ihre Familie in Deutschland macht sich vielfach darüber lustig.

Der Grund dafür ist wohl wie im ersten Absatz schon genannt, die generelle Verbindung von Dialekt und dem Land, da in Deutschland der Dialekt seltener in der Stadt vorkommt. Und eben auch die unbekannten Wörter, die aufgrund ihrer Neuheit als komisch angesehen werden sind ein Teil dieser Sichtweise auf den Dialekt. Auch ist vermutlich die Verbindung mit dem Althochdeutschen ein grosser Grund für diese Sichtweise.

Direkt abgeleitet von dem Bericht kommen wir aber noch zum nächsten Thema: Die Verwechslung zwischen dem Schweizerdeutschen und dem schweizerischen Hochdeutsch.

Zuerst einmal, was ist denn überhaupt das schweizerische Hochdeutsch? Nun, es gibt einige sehr offensichtliche Unterschiede, zum Beispiel dass wir in der Schweiz das Eszett nie verwenden. Daraus allein ergeben sich schon einige lustige Missverständnisse, beispielweise Busse als Bestrafung gegen Busse als plural für die Fahrzeuge, oder auch etwas in Massen, also abgemessen, gegenüber in Massen, also massenhaft, zu konsumieren.

Eine andere Eigenheit des Hochdeutschen in der Schweiz ist allerdings auch die Schreibweise der Umlaute ä, ö und ü. Auf eine Empfehlung des Bundes wird für diese Buchstaben ae, oe und ue geschrieben. Aber das ist nicht immer so. Zum Beispiel ist es Zürich, aber Oerlikon. Es ist Münsingen, aber Uetendorf. Auch ändert sich der Wortschatz – Eis wird zum Beispiel zu Glace, Züricher wird zu Zürcher.

Der Unterschied zum Schweizerdeutschen ist hier auch gravierend – Man versteht das Schweizer Hochdeutsch als Deutscher noch gut, aber beim schweizerdeutsch wird es je nach Region schon sehr, sehr schwer. Als wichtigsten Unterschied würde ich folgendes nennen: Das Schweizerdeutsch hat anders als das Schweizer Hochdeutsch oder das Deutsche Hochdeutsch keine geregelte Rechtschreibung und ist daher wissenschaftlich ein Dialekt und keine Sprache.

Noch zum letzten Punkt, dem Integrieren.
In dem Bericht von 20 Minuten sind vor allem die Reaktionen der Schweizer das Problem. Es scheint eine Situation zu sein, in der man sein Gift wählen muss.

Quellen:

Schweizerdeutsch: Wenn Deutsche am Dialekt verzweifeln - 20 Minuten
Schweizerdeutsch – Wikipedia
Schweizer Hochdeutsch – Wikipedia